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 Teilchendetektoren - Nebelkammer
Die Nebelkammer wurde 1912 von Charles T.R. Wilson (1869 - 1959), einem brit. Physiker und Nobelpreisträger, erfunden. In Anlehnung an sein Modell soll die Funktionsweise einer Nebelkammer erklärt werden. Die Wilson'sche Nebelkammer besteht aus einem zylindrischen Gefäß, das auf der einen Stirnfläche mit einer Glasplatte, auf der anderen mit einem verschiebbaren Kolben verschlossen ist. Es enthält ein wasserdampfgesättigtes Gas (meist Luft) (siehe Abb. rechts). Schnittskizze einer Nebelkammer

Durch Zurückreißen des Kolben wird das Gasvolumen um ca. 30% vergrößert. Diese adiabatische Expansion kühlt das Gas ab, und es ist nun mit Wasserdampf übersättigt. Dieser scheidet sich aber erst dann in Form kleiner Wassertropfen (Nebeltropfen) ab, wenn Kondensationskeime, z.B. kleine Staubteilchen oder auch geladene Gasmoleküle (Ionen) vorhanden sind. Treten in das Kammerinnere schnelle Teilchen ein, die auf ihrer Bahn vorhandene Gasmoleküle ionisieren, so kondensieren Nebeltröpfchen an den Ionen, ehe sie sich durch Diffusion merklich verschieben. Ein Teilchen tritt in die Nebelkammer ein und erzeugt Ionen, an denen Wasser kondensiert

Beleuchtet man das Kammerinnere gleichzeitig intensiv von einer Seite, wird das Licht an diesen Tröpfchen (Nebel) gestreut, und man kann die Spur des Teilchens durch die gläserne Deckplatte der Kammer als hellleuchtenden Nebelstreifen vor dem dunklen Untergrund des geschwärzten Kolbens beobachten oder fotografieren. Nebelkammern werden heute nur noch zu Demonstrationszwecken eingesetzt. Für Detektoren moderner Forschungsanlagen sind sie bedeutungslos geworden. Mausklick in
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